
Das Mammut
Der Star der Eiszeit
Im Pleistozän, das vor knapp 2 Millionen Jahren begann, lebte das neben den Dinosauriern wohl bekannteste Tier der Vergangenheit: das Mammut. Während der letzten großen Eiszeit, vor etwa 20 000 Jahren, waren Mammuts in Europa, Asien, Nordamerika und sogar in Südamerika weit verbreitet.
Ihr Körper war perfekt an die extrem niedrigen Temperaturen angepasst. Ein dichter Pelz und eine isolierende Fettschicht bewahrten sie vor dem Erfrieren. Kurze Beine und kleine Ohren verhinderten, dass zu viel Wärme über den Körper abgegeben wurde. Weibliche wie männliche Mammuts besaßen mächtige Stoßzähne. Man nimmt an, dass die Stoßzähne nicht nur von den Männchen im Paarungskampf, sondern auch - von Weibchen und Männchen – als eine Art Schneepflug eingesetzt wurden.
Die ersten Mammutknochen entdeckte man bereits vor über 500 Jahren. Nur wusste man sie, dem Aberglauben der Zeit entsprechend, nicht richtig zuzuordnen. So förderte man 1443 bei Grabungsarbeiten für die Fundamente des Nordturms des Wiener Stephansdoms einen gigantischen Oberschenkelknochen zutage, den man für die sterblichen Überreste eines Riesen hielt. Der Knochen, der heute im geologischen Institut der Universität Wien liegt, wurde über dem Eingang zum Dom aufgehängt und das Tor, so die Legende, „Riesentor“ getauft. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts identifizierte man die mittlerweile zahlreich gefundenen Mammutknochen als Tierfossilien.
Heute wissen wir über kein anderes, ausgestorbenes Tier mehr als über das Mammut, denn die Permafrostböden Sibiriens haben uns perfekt konservierte Mammut-Kadaver geliefert. Diese gefrorenen Zeitkapseln sind ein direkter Einblick in die Tierwelt der letzten Eiszeit.
Fellfarbe, Organe, Nahrung - fast alles ist erhalten. Selbst die DNA der Mammuts konnte analysiert werden. Heute nimmt man an, dass die Lebensweise der Mammuts jener der afrikanischen Elefanten sehr ähnlich war: Während weibliche Tiere und Kälber unter der Führung einer Leitkuh im Gruppenverband lebten, waren ausgewachsene Bullen Einzelgänger.
Wir, der Mensch und der Homo Neanderthalensis waren die natürlichen Feinde des Mammuts. Bis heute ist umstritten, wie das Mammut ausgestorben ist. Eine Theorie besagt, dass der Mensch das Mammut so viel gejagt hat, dass es ausstarb.
Die andere, wahrscheinlichere besagt, dass das Mammut durch Überspezialisierung am Ende der Eiszeit sich dem wärmer werdenden Klima nicht mehr anpassen konnte. Vermutlich waren beide Faktoren, Mensch und Klimawandel für das Aussterben des Mammuts verantwortlich.
Heute leben nur noch zwei Arten: der Afrikanische und Asiatische Elefant. Dennoch haben die Elefanten noch zwei sehr interessante Verwandte: die Seekuh und der Klippenschliefer (ein rattenähnliches Säugetier). Beide spalteten sich vor ca. 40 Millionen Jahren von den Elefanten ab.