Totengräberhaus
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Das Totengräberhaus

Spuren eines vergangenen Rituals

Mitten im Hallstätter Friedhof steht das heute verwaiste Totengräberhaus. Hier wohnen bis zum Jahr 1987 jene Männer, die nicht nur für die Bestattungen, sondern auch für das Exhumieren, Reinigen und Bemalen jener Totenschädel verantwortlich sind, die anschließend im Karner, im Beinhaus, aufgestellt werden.

Als man um 1720 mit der Tradition der Schädelmalerei beginnt, hat der Totengräber ganze Arbeit zu leisten. Nach 10-15 Jahren im Grab werden Knochen und Totenkopf wieder ausgegraben, händisch gereinigt und anschließend mehrere Wochen dem Sonnen- und Mondlicht ausgesetzt. Das sollte den Schädel bleichen und alle Spuren der Verwesung beseitigen. Erst dann kann ein Totenkopf bemalt werden.

Heute gibt es in Hallstatt keinen Totengräber mehr. Die wenigen Beerdigungen, die auf dem kleinen Friedhof noch stattfinden, werden von Mitarbeitern eines Bestattungsunternehmens aus Bad Ischl durchgeführt.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.