Beinhaus
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Das Beinhaus

Weltberühmte Schädelsammlung

Das Hallstätter Beinhaus, Karner genannt, besteht im Unterbau der Michaelskapelle bereits seit dem 12. Jahrhundert. Hier liegen über 1200 Totenschädel. Knapp 700 davon sind bemalt, den jeweiligen Familien zugeordnet und tragen das Sterbedatum.

Was steckt hinter dieser vermutlich weltweit einzigartigen Schädelsammlung? Auf dem kleinen Friedhof ist im Mittelalter schlicht zu wenig Platz und so muss immer wieder Raum für neue Bestattungen geschaffen werden. Daher beginnt man um 1720 mit der systematischen Exhumierung von Schädeln und Knochen.

Nach ca. 15 Jahren werden sie aus dem Grab geholt, die Schädel anschließend gereinigt und bemalt. Abgesehen vom Sterbedatum gibt auch die Bemalung einen Hinweis darauf, wann ein Totenkopf ins Beinhaus überstellt wurde. Die ältesten Schädel sind mit dunklen Blumenkränzen versehen, Bemalungen vom Beginn des vorigen Jahrhunderts sind an dünnen Efeuzweigen, lateinischer Schrift und einem schmalen Kreuz erkennbar.

Und die Tradition lebt fort: wer in der Hallstätter Bevölkerung den Wunsch testamentarisch verfügt, dessen Schädel findet nach 10 Jahren im Grabe auch heute noch im Beinhaus seine zweite Ruhestätte. Der jüngste Schädel stammt aus dem Jahr 1995.

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