Der kleine gotische Altar

Kunstwerk im Schatten der Großen

Der kleinste Altar der katholischen Pfarrkirche ist zugleich ihr ältester. Vermutlich um 1450 entstanden, geht die Erschaffung des kleinen gotischen Flügelaltars auf die Initiative von Bergleuten zurück. Und es ist ebenfalls ein Bergmann, der 300 Jahre später den Auftrag erhält, den Altar wieder aus der Kirche zu entfernen und zu verbrennen. Im Zeitalter des Spätbarock werden gotische Altäre gerne durch zeitgenössische Kunstwerke ersetzt.

Der unbekannte Bergmann jedoch weigert sich und versteckt den kleinen Altar auf einem nahegelegenen Dachboden. Hallstatt und seine Besucher aus aller Welt danken es ihm heute.

Das Hauptbild des Altars sticht sofort ins Auge: eine detailreiche und äußerst realistische Kreuzigungsdarstellung, die durch kräftige Farben und minutiös gearbeitete Figuren beeindruckt. Die Flügel des kleinen gotischen Altars der Hallstätter Pfarrkirche sind leider nicht mehr original, da sie im Jahr 1987 einem spektakulären Diebstahl zum Opfer fallen.