Großer Altar 1
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Der gotische Flügelaltar - Teil 1

Wenn die Flügel offen sind

Betritt man die katholische Pfarrkirche von Hallstatt, so fallen sofort die beiden großen Altäre ins Auge. Links ein neugotischer Kreuzaltar, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Lehrern und Schülern der Hallstätter Holzfachschule angefertigt wird.

Rechts aber steht ein wahres Meisterwerk: der gotische Flügelaltar, der zu den bedeutendsten gotischen Schnitzaltären Österreichs zählt. Der Altar, der der Gottesmutter Maria geweiht ist, ist ein sogenanntes Pentaptychon, ein Wandelaltar. Er besitzt einen Hauptschrein mit je zwei beweglichen Außen- und Innenflügeln. So können je nach Anlass unterschiedliche Darstellungen gezeigt werden.

Als Meister Leonhard Astl aus Gmunden um 1505 den Auftrag zur Erstellung dieses Altars annimmt, rechnet er wohl nicht damit, seine Arbeit erst 15 Jahre später abschließen zu können.

Und obwohl der Hallstätter Altar das einzige Werk Astls ist, das der Meister Zeit seines Lebens signiert, dauert es bis zur Renovierung des Schmuckstücks im Jahr 1985, ehe man den Altar zweifelsfrei als seine Schöpfung identifizieren kann.

Sind die Innenflügel das Altars geöffnet, so erkennt man in der Mitte unter Baldachinen die Gottesmutter Maria mit Kind, links davon die heilige Katharina, Schutzpatronin der Holzknechte, und auf der rechten Seite die heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute.

Das Gesprenge, der geschnitzte Zieraufsatz oberhalb des Hauptschreins, enthält 10 Skulpturen auf 2 Ebenen. Die zentrale Figur der unteren Ebene stellt den Heiligen Christophorus dar, der uns auch als großes Fresko an der Außenseite der Kirche begegnet.

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