Ludwig Boltzmann
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Ludwig Boltzmann

Von Atomen und Molekülen

„Bring vor, was wahr ist; schreib so, dass es klar ist. Und verficht‘s, bis es mit dir gar ist.“ So lautet das überraschend bodenständige Motto des Mathematikers, Physikers und Philosophen Ludwig Boltzmann. Der vielseitige Gelehrte gilt als Begründer der statistischen Mechanik und als Wegbereiter der Quantenphysik.

Boltzmann wurde 1844 in Linz geboren, wo er während seiner Gymnasialzeit Klavierunterricht von Anton Bruckner erhielt. Nach dem Studium der Physik und Mathematik an der Universität Wien arbeitete Boltzmann als Assistent bei seinem hoch geschätzten Lehrer Josef Stefan. In den folgenden Jahren wechselte er mehrfach zwischen den Universitäten Graz, München und Leipzig und übernahm schließlich 1895 den Lehrstuhl seines ehemaligen Wiener Lehrers.

Boltzmanns Lebenswerk war die Neuaufstellung der Wärmelehre, wobei er Wärme als zufällig über Atome und Moleküle verteilte Energie deutete. Er fand dabei die später nach ihm benannte Boltzmann-Konstante bezüglich des Verhältnisses von Energie und Temperatur. Ab 1870 beschäftigte er sich auch mit Problemen der Luftfahrtversuche; und er war Verfechter und Weiterentwickler der Darwin‘schen Evolutionslehre.

Die Existenz von Atomen und Molekülen blieb noch lange Zeit unbewiesen, dennoch forderte Boltzmann schon früh, von ihrem Vorhandensein auszugehen. Mit dieser atomistischen Vorstellung hatte er viele Kollegen gegen sich. Die feindselige Denunzierung seiner Arbeit führte zu Depressionen – im September 1906 wählte er den Freitod.

Letzten Endes hat sich Boltzmanns Atomistik durchgesetzt und Physik und Chemie des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst.

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