Luftbrunnen
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Der Luftbrunnen

Akademische Köpfe atmen durch

Der poetische Name „Luftbrunnen“ lässt schon erahnen, was es mit diesem 15 Meter tiefen Schacht auf sich hat. Er wurde 1890 angelegt und dient der Belüftung der Säle.

Für den Betrieb eines großen Gebäudes wie des Hauptgebäudes der Universität Wien waren und sind Beheizung und Luftumwälzung von grundlegender Bedeutung. Von Anfang an bis heute wird die Frischluft über riesige Schächte – wie diesen hier im Arkadenhof – eingesogen und gelangt mittels eines motorbetriebenen Ventilationssystems über ein Labyrinth unterirdischer Gänge zu Filteranlagen.

Nach der Filterung wird die Luft gegebenenfalls erwärmt und befeuchtet und im Großen Festsaal, im Audimax und im Großen Lesesaal verteilt. Mittlerweile wurde die Lüftungsanlage erneuert: sie ist nun als Überdrucksystem konzipiert, wodurch die Übertragung höherer Kälte- und Wärmeluftleistungen ermöglicht worden ist. Die erforderliche Luftmenge konnte so von 46.000 Kubikmetern auf mittlerweile 20.000 Kubikmeter pro Stunde reduziert werden.

Die Erwärmung der umlaufenden Luft, sprich das Heizungssystem, war in der Universität Wien übrigens lange Zeit uneinheitlich. Es gab eine Dampfluftheizung für den Großen Lesesaal, den Großen Festsaal und das Audimax, eine direkte Dampfheizung für einige Hörsäle, aber auch einzelne Öfen etwa für die Kanzleien.

Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen war die Beheizung in den ersten Jahrzehnten Ursache zahlreicher Beschwerden von Lehrenden und Studierenden. Immer wieder blieben manche Räume kalt. Mit der Zentralisierung der Heizung in den 1960er Jahren und der 1986 erfolgten Umstellung auf Fernwärme gehören diese Probleme aber mittlerweile der Vergangenheit an.

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