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Der Arkadenhof

Das Zentrum der Universität Wien

Der dreigeschossige Arkadenhof bildet das Zentrum der Alma Mater Rudolphina. Im Osten wird er begrenzt durch die Festsäle und die Aula, im Westen durch den Bibliothekstrakt. Nördlich und südlich schließen sich die Lehrgebäude an.

Die Gestaltung des Arkadenhofes der Universität Wien ist Chefsache: er wird 1871 vom Erbauer der Wiener Universität, Architekt Heinrich von Ferstel, persönlich konzipiert. Nach dem Vorbild des Palazzo Farnese in Rom. Auch in der Gliederung der Pilaster folgt er der Renaissance, wobei die weitgehende Wandauflösung in Rundbögen auf ein anderes bedeutendes römisches Bauvorbild hinweist: das Kolosseum.

Der Arkadenhof besitzt mit einer Längsausdehnung von 70 Metern und einer Breite von 45 Metern Dimensionen, die seinem intendierten monumentalen Charakter entsprechen. Über den in toskanischer Ordnung gegliederten Arkaden befinden sich im ersten Stock Rundbogenfenster mit ionischen Halbsäulen und im zweiten Stock rechteckige Fenster, die von korinthischen Halbsäulen gegliedert werden.

In Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker Rudolf von Eitelberger entwickelt Ferstel den Gedanken, diesen hochfrequentierten Raum als Stätte des Andenkens an die bedeutendsten Wissenschafter der Universität Wien zu gestalten. Seit der Aufstellung des ersten Denkmals für Julius Glaser im Jahr 1888 wurden hier rund 160 weitere Gelehrtendenkmäler errichtet.

Darunter finden sich 9 Nobelpreisträger, die die Universität Wien bis heute hervorgebracht hat. Und lange Zeit nur eine einzige Frau: die Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach. Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, ist seit dem Jahr 2009 die überdimensionale Silhouette einer Frau in den Steinboden des Arkadenhofes eingelassen.

Wessen Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien aufgestellt wird, darüber berät zunächst das Kollegium der jeweiligen Fakultät. Anschließend spricht sich der Senat der Universität Wien für oder gegen eine Denkmalaufstellung aus. Seit dem Jahr 2001 behält sich in Sachen Denkmalerrichtung allerdings der Rektor der Universität Wien das letzte Wort vor.

2002 wurde die 154. und letzte Büste für den Philosophen Sir Karl Popper aufgestellt, 2016 folgten 7 Denkmäler für Frauen.

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