Olga Taussky-Todd
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Olga Taussky-Todd

Die Mathematikerin in der Essigfabrik

Olga Taussky-Todd wurde am 30. August 1906 als Olga Taussky in Olmütz, damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien, geboren. Sie stammte aus wohlhabendem Haus, ihrem Vater war die wissenschaftliche Erziehung seiner drei Töchter ein Anliegen.

So konnte Olga von 1925 bis 1930 in Wien Mathematik studieren und dissertierte bei Professor Philip Furtwängler über Zahlentheorie. Bereits während ihrer Schulzeit in Linz soll sie ihr Vater, der Direktor einer Essigfabrik war, mit mathematischen Aufgaben betraut haben. Um das Mischverhältnis von Essigsäure und Wassser exakt festzulegen, entwickelte Olga Taussky diophantische Gleichungen. Damit die Arbeiter in der Fabrik auch damit umgehen konnten, übertrug sie die Gleichungen in übersichtliche Tabellen.

Nach Abschluss ihres Studiums blieb Olga Taussky zunächst als Instruktorin an der Universität Wien, ehe sie 1931 an die Universität Göttingen übersiedelte, wo sie an der Herausgabe der gesammelten Werke des berühmten Mathematkers David Hilbert entscheidend mitarbeitete.

1934 bis 1937 setzte Olga Taussky ihre Studien am Girton College der Cambridge University in Großbritannien fort und arbeitete anschließend an der University of London wo sie ihren späteren Ehemann, den irischen Mathematiker John Todd kennenlernte.

Am Beginn des Zweiten Weltkrieges übersiedelten sie nach Belfast, 1957 folgten sie dem Ruf des renommierten California Institute of Technology und übersiedelte in die USA.

Durch mehr als 200 wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere zur linearen Algebra, zur Matrizentheorie, zur numerischen Mathematik und zur algebraischen Zahlentheorie, wurde Olga Taussky-Todd zu einer der bekanntesten Mathematikerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie starb am 7. Oktober 1995 in Pasadena, Kalifornien.

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