Doppelbenennung
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Doppelbenennung

Ohne inhaltlichen Zusammenhang wurde das Tor aber neben seiner historischen Bezeichnung bei den Torbenennungen 1998 auch noch nach einem berühmten Pionier der Röntgenologie benannt: Guido Holzknecht.

Er hatte in Wien, Straßburg und Königsberg Medizin studiert und interessierte sich an der Medizinischen Universitätsklinik am AKH vorrangig für die damals noch ganz junge Disziplin der Röntgenologie.

Er verfasste epochale Lehrbücher für Röntgenologische Diagnostik der Erkrankung der Brusteingeweide sowie Röntgendiagnostik des Magenkrebses, und forschte und publizierte über "Röntgenlichtmeßapparate", Strahlentherapie und verfasste auch ein Handbuch der allgemeinen und speziellen Röntgenkunde.

Holzknecht war Mitbegründer der Wiener Röntgengesellschaft und gründete an seinem Institut auch eine Röntgenschwesternschule und eine Röntgentechnische Versuchsanstalt, die bleibende Bestandteile des AKH wurden.

Die schädigende Wirkung der Röntgenstrahlen wurde den damaligen Pionieren erst langsam bewusst. Guido Holzknecht erkannte jedoch, dass die Schädigung der Haut von der verabreichten Strahlendosis abhängt. Infolge dieser Erkenntnis konstruierte er erstmals ein Gerät, das die Menge der abgegebenen Strahlung annähernd bestimmen konnte: das Chromoradiometer.

Mit diesem einfachen, jedoch nicht sehr verlässlichen Gerät, das er 1902 vorstellte, konnten die Strahlenschäden an seiner Abteilung um fast 90 Prozent reduziert werden. Holzknecht wurde dennoch Opfer seines Berufes und starb 1931 an den Folgen der Strahlenschäden, nachdem er zuvor über einen Zeitraum von zwanzig Jahren mehr als sechzig teils verstümmelnde Operationen über sich hatte ergehen lassen.

Neben diesem Tor der Erinnerung ist ihm seit 1932 auch ein Denkmal im Arne-Karlsson-Park gewidmet.

Bildlegende: Guido Holzknecht im Röntgenlaboratorium, um 1916
Archiv der Universität Wien 106.I.2136
Foto © UniWien

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.