Karriere und Ende
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Karriere- und Lebensende

Elise Richter wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, da sie als "Jüdin" galt. 1938 wurde ihr die Venia legendi, die Erlaubnis zu lehren, entzogen und sie wurde von der Universität Wien vertrieben.

Sie blieb dennoch mit ihrer Schwester Helene Richter in Wien, ihre letzten wissenschaftlichen Arbeiten konnte sie 1940 bis 1942 nur noch in den Niederlanden und Italien veröffentlichen.
Ihre wertvolle Bibliothek mussten die beiden Schwestern im Sommer 1941 aus Geldnot teilweise verkaufen. 1942 gingen etwa 3.000 Bände aus der Richter-Bibliothek an die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, die vereinbarte Summe wurde aber nie bezahlt. Kurz darauf wurden Elise und Helene Richter zwangsumgesiedelt, sieben Monate später, im Oktober 1942, nach Theresienstadt deportiert. Helene starb dort einen Monat später, am 8. November 1942, ihre Schwester Elise am 21. Juni 1943.

Bibliothek und Nachlass wurden im Rahmen der seit 2005 laufenden NS-Provenienzforschung rekonstruiert und restituiert, Teile fanden sich in drei Fachbereichsbibliotheken der Universitätsbibliothek Wien, in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, in der Österreichischen Nationalbibliothek sowie im Österreichischen Theatermuseum.

Bildnachweis: Elise-Richter-Denkmal von Ferdinand Welz
Foto: Institut für Kunstgeschichte, 2014
© Uni Wien

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