Baron Mitsui
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Baron Takaharu Mitsui

Finanzier des ersten Japanologischen Instituts

Der Finanzier des ersten Japanologischen Instituts 1938, Baron Takaharu Mitsui aus Tokyo, war Mitglied des Hauses Mitsui, einem der größten und ältesten Familienkonzerne Japans (Handel/Minen/Bergbau/Schwerindustrie/Banken/Versicherungen und Transport u.a.). Mistui wird heute primär als bedeutender Philatelist (Briefmarkenexperte) gewürdigt.

Er finanzierte in den 1930er Jahren Japan-Institute nicht nur im austrofaschistischen Österreich sondern auch im nationalsozialistischen Deutschen Reich und im faschistischen Italien ("Achse Berlin—Rom—Tokyo"), sowie u.a. auch in Budapest und Prag.

Im April 1943 wurde er auf dringenden Wunsch der Deutschen Botschaft in Tokyo bzw. des Berliner Außenministeriums von der Universität Wien zum Ehrensenator ernannt, als Anerkennung für die Finanzierung des Deutsch-Japanischen Kulturinstituts in Tokyo und die Finanzierung des Lehrstuhls für Japanologie an der Universität Wien.

Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm 1945 der Ehrentitel von der Universität aberkannt. In Japan wurde 1945 der Mitsui-Trust zerschlagen und er musste sich für den Einsatz und den Tod von Zwangsarbeitern in seinen Minen verantworten, wurde aber nicht als Kriegsverbrecher verurteilt.

Er wurde 1965 zur 600-Jahr-Feier der Universität wieder als Ehrensenator nach Wien eingeladen und nahm auch als Ehrengast an den Feiern teil. Kurz zuvor war 1965 auch das neue Institut für Japanologie wieder gegründet worden, in dessen Seminarraum damals sein Porträt hing (heute im Depot).

Quelle: Privatarchiv Herbert Posch, abfotografiert am Institut für Ostasienwissenschaften, Abteilung Japanologie,
© Uni Wien

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