Eduard Suess
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Eduard Suess

Eduard Suess (1831-1914) war ab 1857 Professor für Paläontologie und ab 1862 Professor für Geologie an der Universität Wien.

Er war auch Politiker und um die Lösung praktischer Fragen seines Fachs bemüht. 1863 in den Gemeinderat gewählt regte er aufgrund seiner Studien den Bau einer Trinkwasserleitung aus hochgelegenen Quellen des Alpenvorlands über 100 km nach Wien an, um die katastrophalen hygienischen Verhältnisse zu verbessern. Er setzte sich auch sehr für die Regulierung der Donau ein, als Schutz vor den immer wiederkehrenden verheerenden Überschwemmungen Wiens. Er regte an, die verstreuten Donauarme in ein neu gegrabenes begradigtes Flussbett zusammenzufassen und daneben ein Überschwemmungsgebiet anzulegen. Nach fünfjähriger Bauzeit begann die Donau 1875 in ihrem heutigen regulierten Bett zu fließen.

Nach seiner Tätigkeit für die Stadt Wien wandte sich Suess vermehrt globalgeologischen Forschungen zu. Sein Hauptwerk "Das Antlitz der Erde" (4 Bände, 1883-1909) wurde in mehrere Sprachen übersetzt. An der Universität Wien schuf er die "Wiener Schule der Geologie".

Aufgrund jüdischer Vorfahren war Suess seit Beginn der 1880er Jahre immer wieder antisemitischen Anwürfen ausgesetzt und als er 1888 zum Rektor der Wiener Universität gewählt worden war, musste er aufgrund permanenter antisemitischer Attacken Deutscher Burschenschafter nach wenigen Monaten im März 1889 zurücktreten.

An ihn erinnert am Campus seit 1998 auch das Suess Tor, der Durchgang neben der Aula zwischen Hof 1 und Hof 7.

Foto: Archiv der Universität Wien, 106.I.596
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