Michael Drobil
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Michael Drobil (1877–1958) steht für viele KünstlerInnen, die sowohl in faschistischen Systemen als auch in demokratischen Strukturen erfolgreich große Arbeiten umsetzen konnten.

Drobil war seit 1930 Professor an der Akademie für Bildende Künste in Wien und war im Austrofaschismus an großen Prestigeprojekten beteiligt (z.B. Ausschreibung für das Kaiser Franz-Joseph-Denkmal am Heldenplatz, nicht realisiert) und vertrat Österreich bei der Biennale in Venedig 1936, obwohl bereits illegales NSDAP-Mitglied.

Im Nationalsozialismus schuf er eine fast zwei Meter große Hitlerbüste für das Wiener Rathaus, eine Großplastik "Europamythos" für das Gauhaus Wien (ehem. Parlament), Kriegerfiguren für die Wiener Neustädter Kriegsschule und wurde 1942 mit dem "Raphael-Donner-Preis der Stadt Wien" ausgezeichnet und mit der Schaffung der Billrothstatue beauftragt.

Im Arkadenhof der Universität errichtete er 1935 (Josef Maria Pernter), 1947 (Eduard von Hofmann) und 1953 (Max Hussarek von Heinlein) Denkmäler großer Wissenschafter.

In Kontinuität setzt der Bildhauer seine Karriere nach 1945 fort z.B. mit einem Gedenkaltar "Kriegsopfer" für die Brigittenauer Kirche (1948). Ein Mahnmal für St. Pölten (1949), der Brunnenfigur "Mutterglück" (1951) und mit Bauplastiken für Wiener Gemeindebauten (1953, 1954).

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