Errichtung des Denkmals
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Errichtung des Denkmals

Im Nationalsozialismus wurde Billroth zum 50. Todestag 1944 als überlegenes "Genie deutschen Geistes" mit einem überlebensgroßen Denkmal geehrt, unübersehbar beim Haupteingang in das damalige Allgemeine Krankenhaus (AKH).

Der Bildhauer Michael Drobil stellte ihn zeittypisch als "schaffenden deutschen Mann" dar, als Operateur mit aufgekrempelten Ärmeln. Trotz Geld war 1944 kriegsbedingt kein Marmor erhältlich, daher wurde das Denkmal nur provisorisch in Gips ausgeführt und unter Teilnahme hoher Medizin- wie NSDAP-Funktionäre eingeweiht. Leopold Schönbauer hielt die Eröffnungsrede.

Schönbauer wurde von der gesetzlich geforderten Entnazifizierung ausgenommen und sorgte 1950, mittlerweile auch AKH-Direktor, dafür, dass das NS-Denkmal von 1944 vom Künstler nun in Marmor ausgeführt und zum 121. Geburtstag Billroths am 26. April 1950 ohne Feierlichkeiten aufgestellt wurde – nun wieder als großer Österreicher und Vertreter der Wiener Medizinischen Schule, nicht mehr Beweis für die Überlegenheit Deutschen Genies.
Zur Denkmalseröffnung 1944 wurde auch eine Billroth Plakette mit dem Motiv des Denkmals und der Sockelinschrift "Chirurgi Germanici" geschaffen.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.