Clemens Holzmeister
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Clemens Holzmeister

Clemens Holzmeister (1886–1983) gehört zu den bedeutendsten und international bekanntesten österreichischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Er war 1924-1938 Professor für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien, deren Rektor, parallel auch Leiter der Meisterschule für Architektur an der Kunstakademie in Düsseldorf (1933 durch die Nationalsozialisten enthoben) und Präsident des Zentralvereins der österreichischen Architekten und des Neuen Werkbunds.

Holzmeister stand dem Austrofaschismus nahe und war 1933 Präsident des allgemeinen deutschen Katholikentags in Wien, Mitglied des austrofaschistischen Staatsrats (Innenpolitischer Ausschuss) und Architekt zahlreicher Prestigeprojekte wie der Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche 1933/34, des Dollfuß-Nationaldenkmals 1937 und des Hauses der Vaterländischen Front 1937/38 (die letzten beiden wurden nicht mehr realisiert). Nach dem "Anschluss" emigrierte er 1938 in die Türkei (wo er zuvor schon das Regierungsviertel in Ankara geplant und gebaut hatte) und war von 1940 bis 1949 Professor und Leiter der Meisterklasse für Architektur an der Technischen Hochschule Istanbul.
Ab 1954 war Holzmeister wieder in Wien und ordentlicher Professor und Leiter der Meisterschule für Architektur an der Wiener Akademie (1955 - 1957 Rektor) sowie Präsident des Österreichischen Kunstsenats.

Er errichtete in Österreich und im Ausland rund 650 Bauwerke, darunter in Wien das Krematorium am Zentralfriedhof (1921 - 1924; Erweiterung 1967 - 1969), das Funkhaus (1935 – 1937), Schulen, Wohnhausbauten, Kirchen und Denkmäler - wie das Ärztekriegerdenkmal - sowie das Kurmittelhaus in Bad Ischl (1927 – 1931), das Landestheater in Linz (1953 – 1958), die Felsenreitschule (1953 – 1956) und das Neue Festspielhaus in Salzburg (1960).

Foto: Anton Josef Trčka, 1926
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