Die Kreuzigung Christi
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Die Kreuzigung Christi

Auf dem Temperabild des linken Flügels ist die Kreuzigung Christi dargestellt. Links und rechts vom Kreuz stehen die historischen Zeugen der Kreuzigung Christi, Maria und Johannes. Die Darstellung des Kreuzestodes Christi folgt der Schilderung des Neuen Testaments, der symbolische Charakter steht im Vordergrund.

Christus hängt an einem T-förmigen Kreuz, ist mit drei Nägeln angeschlagen. Die Dornenkrone fehlt, jedoch bilden die Wunden, die sie hinterlassen haben, einen Kranz aus Bluttropfen. Das Lendentuch reicht bis zu den Knien und es ist eng um den Körper geschlungen. Engel fangen das Blut Christi in Messkelchen auf, das Kreuz ist mit Keilen in einem Erdhügel verankert. In einer Ausbuchtung des Hügels erkennt man den Totenschädel Adams, das Blut des Erlösers rinnt als Zeichen der Erlösung auf den Stammvater hinab.

In der Figurengruppe rechts steht der trauernde Johannes, neben ihm ein römischer Hauptmann. Johannes trägt, ebenso wie die vier Frauen der anderen Gruppe, einen Heiligenschein und hat in traditioneller Trauergeste die Hand an die Wange gelegt. Der Hauptmann weist auf den Gekreuzigten und trägt ein Schriftband mit der Aufschrift VERE FILIUS DEI ERAT ISTE (Dieser ist wahrhaft Gottes Sohn gewesen!).

Am Fuße des Kreuzes kniet eine kleine Gestalt im weißen Habit eines Chorherren. Die Gesichtszüge sind die eines reifen Mannes mit Bartstoppeln und einer Tonsur. In seinen gefalteten Händen trägt er ein Schriftband mit dem Psalmvers MISERERE MEI DEUS (Erbarme Dich meiner, o Gott). Durch die Inschrift STEPHANUS PRAEPOSITUS wird deutlich, dass sich der zur Entstehungszeit der Bilder amtsführende Propst Stephan von Sierndorf hier ein Denkmal gesetzt hat.

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