Gut behütet
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Gut behütet

Die Verwahrung des Erzherzogshutes

Inmitten der Triumphszenen, mit denen Daniel Gran 1749 die Kuppel des Marmorsaals im Stift Klosterneuburg schmückte, findet sich auch der Österreichische Erzherzogshut. Eine kleine Nebenszene spielt hier auf das Stift als Hüter der österreichischen Landeskrone an: Auf einer Wolkenbank ruht der Erzherzogshut, flankiert von einem Putto, der einen goldenen Schlüssel empor hält. Gemeint ist der Schlüssel zur Schatzkammer, wo der Hut seit seiner Stiftung im Jahr 1616 verwahrt wird, und zwar in unmittelbarer Nähe zur Schädelreliquie des heiligen Leopold.

Nur für den Staatsakt der Erbhuldigung und für die maximale Dauer von 30 Tagen durfte die Landeskrone entlehnt werden, so heißt es in einer die Stiftung begleitenden päpstlichen Bulle unter Androhung der Exkommunikation. Abgesehen von Sicherstellungen in kriegerischen Zeiten, verließ der Erzherzogshut nur einmal über einen längeren Zeitraum das Stift: Kaiser Joseph II. befahl, alle Herrschaftsinsignien in der Wiener Schatzkammer zu vereinigen. Mit Regierungsantritt Leopolds II. 1790 kehrte die Landeskrone nach sechs Jahren unter großem Jubel der Bevölkerung ins Stift Klosterneuburg zurück.

Bis 2011 wurde der Österreichische Erzherzogshut in einem Tresor verwahrt, der in einem der barocken Schatzkammerschränke verschlossen war. Heute bildet die Krone in einer Hochsicherheitsvitrine den Blickfang der historischen Schatzkammer.

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