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Mystik und Symbole

die Dombauhütte

Im Mittelalter liefern sich die mächtigen Kirchenfürsten Europas zwischen 1000 und 1400 einen geradezu fanatischen Wettstreit um die Errichtung des größten und prachtvollsten Domes. Die Helden dieser Auseinandersetzung sind die Steinmetze, denn nur sie besitzen das umfassende Wissen zur Errichtung monumentaler Bauwerke. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelt man allgemein gültige Proportionsfiguren, die als Konstruktionsgrundlage des gotischen Baustils dienen. Diese technisch-geometrischen Formeln werden von den Steinmetzen streng gehütet und nur an Eingeweihte weitergegeben. In den Dombauhütten als eine Art Bruderschaft organisiert, hinterlassen die Handwerker in der komplexen Zahlensymbolik der Domarchitektur ihre deutliche Handschrift. Noch heute besitzt der Stephansdom eine Dombauhütte. Etwa 20 Steinmetze, Bildhauer, Tischler, Schlosser und Elektriker kümmern sich mit teilweise uralten, überlieferten Techniken um Erhaltung und Renovierung der Bausubstanz.

Am, auf und im Stephansdom finden sich hunderte symbolträchtige Figuren. Menschen, Tiere, Dämonen, Mischwesen und vieles mehr. Auf dem Chordach etwa thront ein eiserner Hahn, der den Kampf Gottes gegen den Teufel symbolisiert. Der Hahn ist der Wächter, denn sein erster Schrei im Morgengrauen beendet stets des Teufels nächtliche Untaten. Gleichzeitig kündigt er den Sonnenaufgang an. Und damit Jesus selbst, der die Menschen aus der Dunkelheit zum Licht führt.

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