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Die Westfassade

der älteste Teil des Domes

Steht man vor der eindrucksvollen Westfassade des Stephansdomes mit Riesentor und Heidentürmen, so kann man exakt dasselbe bestaunen, wie die Menschen im Mittelalter. Denn die Westfassade hat sich seit knapp 750 Jahren praktisch nicht verändert und ist damit der älteste erhaltene Teil des Domes. Zwar wird die erste Pfarrkirche zu St. Stephan bereits 1147 geweiht, allerdings muss der Bau nach einem verheerenden Brand 1258, der die Hälfte Wiens verwüstet, komplett renoviert werden. Während dieser Bauphase, die lediglich 5 Jahre dauert, erhält die Westwand ihre heutige Gestalt.

Die neue Kirche ist für die damalige Stadt überdimensional groß: Wien ist Mitte des 13. Jahrhunderts zwar eine aufstrebende Residenz, aber noch keine Metropole. Und vor allem kein unabhängiges Bistum, sondern Teil der Diözese Passau. Die schiere Größe der neuen Pfarrkirche könnte aber ein Hinweis darauf sein, dass der zuständige Passauer Kirchenfürst die Erhebung St. Stephans zur Bischofskirche von Anfang an im Sinn hat. Aber bis es dazu kommt, vergehen noch über 200 Jahre.

Dass die erste Kirche zu St. Stephan 1147 geweiht wird, beweist noch nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt auch fertig war. Es gibt dazu keine urkundlichen Aufzeichnungen. Es ist im Mittelalter durchaus üblich Kirchenbauten auch halbfertig zu weihen, sobald sie für den Gottesdienst irgendwie nutzbar sind. Türme und andere Anbauten folgen später.

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