Der Fenstergucker
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Der Fenstergucker

Von 1511 bis 1515 übernimmt Anton Pilgram, ein mährisch-österreichischer Baumeister und Bildhauer, die Bauhütte von Sankt Stephan in Wien. Pilgram ist fachlich auf der Höhe seiner Zeit und nicht zimperlich: durch einen sehr modernen Entwurf der Orgelbühne drängt er Dombaumeister Jörg Öchsl aus dem Amt und wird, obwohl kein Wiener, zu dessen Nachfolger. Die Domkanzel wird oft Pilgram zugeschrieben, seine alleinige Urheberschaft ist jedoch nicht belegt. Allerdings prangt auf der Kanzel sein Steinmetzzeichen, an der Ausführung wird er also beteiligt gewesen sein. Im unteren Teil der Treppe ist der Fenstergucker, das plastische Selbstportrait eines unbekannten Meisters, zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um Pilgram selbst, aber auch dafür gibt es keine eindeutigen Beweise. Die Torhalle im Wiener Langhaus, die etwa zur selben Zeit wie der Orgelfuß entsteht, wird hingegen mit Sicherheit Anton Pilgram zugeschrieben.

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