Der Schleier
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Der Schleier

In der Geschichte der christlichen Reliquien werden jene Schleier, die Haupthaar und Schultern der Gottesmutter Marias auf Bildern und Skulpturen bedecken, mit dem griechischen Wort Maphorion bezeichnet. Das Maphorion ist fester Bestandteil der christlichen Ikonographie Marias. Besonders die Mariendarstellungen der orthodoxen Kirchen kommen selten ohne Schleier aus. Das Kleidungsstück, das ursprünglich nur Haar und Schultern bedeckt, wird in der Darstellung im Laufe der Zeit stark verlängert. So entsteht ab dem 13. Jahrhundert mit der Schutzmantelmadonna eine neue Form der Mariendarstellung. Als Grundlage für das Bildnis der Schutzmantelmadonna dient die griechische Andreas-Legende aus dem 10. Jahrhundert: Andreas Salós, genannt der „Narr Christi“, will während einer Nachtwache in der Kirche Sankt Maria von Blachernae bei Konstantinopel die Gottesmutter gesehen haben, als diese ihren Schleier schützend über die Köpfe der Gläubigen breitet.

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