Die Turmspitze
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Die Turmspitze

eine Reise durch die Zeit

Als der Südturm 1433 fertig gestellt ist, setzt man auf den höchsten Punkt des Stephansdomes zunächst ein schlichtes Kreuz, das 1519 durch ein Kuriosum ersetzt wird: ein Halbmond mit sechsstrahligem Stern. Bis heute ist die Bedeutung dieses Turmschmucks unklar. 1686 lässt dann Kaiser Leopold I. statt Halbmond und Stern wieder ein Kreuz anbringen. Als dieses nach nicht einmal drei Monaten einem Sturm zum Opfer fällt, gibt der Kaiser einen neuen Turmschmuck in Auftrag: auf einer riesigen Kugel sitzt jetzt der kaiserliche Doppeladler mit Zepter und Schwert, darüber ein Doppelkreuz. Heute befindet sich auf der Spitze des Südturmes ein ganz ähnliches Modell aus der Zeit Kaiser Franz-Josephs. Auch dieser Doppeladler sitzt auf einer Kugel und als die Kugel im Zuge von Renovierungsarbeiten 2008 geöffnet wird, findet man Erstaunliches: Zeitungen, Werkzeuge, Bilder und Geldscheine. Faszinierende Zeitdokumente, eingelagert Mitte des 19. Jahrhunderts, um sie für kommende Generationen aufzubewahren. Und die Tradition des höchstgelegenen Tresors der Stadt wird fortgeführt: heute enthält die Kugel unter anderem ein Mobiltelefon, Euromünzen und eine CD vom Neujahrskonzert 2008.

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