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Der Südturm

der eigentliche „Steffl“

Als der beeindruckende Südturm 1433 fertig gestellt wird, macht er den Stephansdom zum unbestrittenen Wahrzeichen der Stadt. Noch über 400 Jahre später darf im österreichisch-ungarischen Kaiserreich keine Kirche höher gebaut werden als der Südturm des Stephansdomes. Der Südturm ist der eigentliche „Steffl“, auch wenn umgangssprachlich das gesamte Bauwerk so genannt wird.

Den Grundstein zum Südturm legt Rudolf IV, der Stifter, am 12. Juli 1359. Und zwar persönlich, wie eine Urkunde bestätigt. Die dafür verwendete, silberne Mauerkelle ist jahrhunderte lang Teil des Domschatzes. Rudolf möchte zwei Türme errichten, nach seinem frühen Tod wird dieses Konzept aber verworfen und der Südturm wächst weit über das ihm anfangs zugedachte Maß hinaus. Als er schließlich fertig ist, misst er 136,4 Meter und überragt alles in seiner Umgebung.

Und so kann Rüdiger Graf Starhemberg, der Wiener Stadtkommandant während der zweiten Türkenbelagerung 1683, vom „Steffl“ aus alle Feinbewegungen beobachten. Noch heute existiert im Südturm eine nach ihm benannte Bank.

Die Einheitlichkeit seines optischen Erscheinungsbildes, eine sich stetig verjüngende Pyramide, macht den Südturm des Stephansdomes zu einem architektonischen Meisterwerk. Verblüffend auch seine exzellente Statik: der Turm ist komplett freistehend, da mit dem Rest der Kirche nicht verbunden, dennoch sind seine Fundamente gerade einmal 4 Meter tief. Bei der Fertigstellung am 10. Oktober 1433 ist der Südturm des Stephansdomes nach dem Turm der Kathedrale in Straßburg der zweithöchste Kirchturm Europas.

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