Das Tagebuch des Hugo Köhler
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Das Tagebuch des Hugo Köhler

Kaufte sich Johann Salvator eine neue Identität?

Als der ehemalige Erzherzog Johann Nepomuk Salvator, der sich nun Johann Orth nennt, mit seinem Frachtdampfer „Sankt Margarethe“ bei der versuchten Umrundung Südamerikas 1890 verschwindet, nimmt man an, das Schiff sei im Sturm gesunken. 1911 wird Johann Salvator für tot erklärt. Aber damit ist die Geschichte des unkonventionellen Aussteigers Johann Orth noch nicht zu Ende.

Ausgangspunkt dafür ist das Tagebuch eines gewissen Hugo Köhler, das im Bild zu sehen ist. Die ersten 9 Zeilen darin lauten: „Erzherzog Johann Salvator, genannt Johann Orth, kaufte Hugo Köhlers Legitimationspapiere in Hamburg auf der Herberge im Januar 1881.“

Tatsächlich kauft Johann Salvator noch als Erzherzog 1881 in Hamburg die Papiere des Kartografen Hugo Köhler. Köhler braucht dringend Geld, er muss in Ägypten seine Tuberkulose auskurieren. Und nach Aufzeichnungen aus seiner Heimatgemeinde Eilenberg in Sachsen ist er wenig später in Ägypten gestorben. In den Jahren nach 1890 reist ein Mann nachweislich mit Köhlers Papieren durch Norddeutschland und Skandinavien, um sich schließlich in Norwegen niederzulassen. Auf seinem Totenbett enthüllt der vermeintliche Hugo Köhler seinen Nachfahren seine wahre Identität.

Und so findet die Geschichte des unkonventionellen Aussteigers Johann Orth im 21. Jahrhundert eine skurrile Fortsetzung.

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