Das Fresko
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Das Fresko der Altarseite

Vom heiligen Hieronymus bis zum ungläubigen Thomas

Bei der Renovierung der Kapelle 1953 stößt man auf der Wand links vom Hochaltar auf faszinierende Fresken, die, so nimmt an, ursprünglich die gesamte Wandfläche bedeckt haben. Auf dem erhaltenen Stück sind vier Namen zu entziffern: Hieronymus, Augustinus, Jakobus und Thomas.

Eine interessante Zusammenstellung, denn die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Hieronymus und Augustinus bilden zusammen mit Ambrosius von Mailand und Papst Gregor I. die vier spätantiken Kirchenlehrer. Hieronymus ist der Verfasser der Vulgata, einer für lange Zeit maßgeblichen Übersetzung der Bibel ins Lateinische. Augustinus gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Philosophen und Theologen der spätchristlichen Antike.

Der heilige Jakobus wiederum, der Schutzpatron der Kirche im Seeschloss Ort, ist neben seinem Bruder Johannes und den Aposteln Andreas und Petrus einer der vier erstberufenen Jüngern Jesu. Der Legende nach soll die Kathedrale des berühmten Wallfahrtsortes Santiago de Compostela in Spanien auf seinem Grab errichtet worden sein. Jakobus, der sich besonders bei der Vertreibung der Mauren aus Spanien als radikaler Kämpfer hervortut, steht hier als Symbol des Kampfes der katholischen Kirche gegen einen anderen Gegner: die Protestanten.

Thomas ist ebenfalls einer der zwölf Apostel. Und will als einziger weder an die Auferstehung Christi noch an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel glauben. Erst als ihm Jesus persönlich seine Wundmale präsentiert, ändert Thomas seine Meinung. Die Bezeichnung der „ungläubige Thomas“ geht auf diese Weigerung zurück, etwas zu glauben, was man nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.