Teil 3
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Der Riese und die Nixe

Wie alles zu Ende geht

König Rötel schickt Erla zur Hexe Kranawitha. Die Hexe gibt dem Riesen einen Ring und sagt: „Wenn du diesen Ring auf dem Mittelfinger deiner rechten Hand dreimal drehst, wirst du die Gestalt eines Menschen annehmen.“ Erla ist außer sich vor Freude. „Aber bedenke“, fährt die Hexe fort, „der Zauber währt nur einen Sommer lang!“

Erla ist es egal. Nun kann er endlich gemeinsam mit seinem geliebten Blondchen in das prächtige Schloss ziehen. Eine große Hochzeit wird gefeiert, von nah und fern strömen die Gäste herbei. Einen herrlichen Sommer lang genießen der Riese und die Nixe ihr gemeinsames Glück.

Doch dann kommt der Herbst. Die Blätter der Bäume verfärben sich und als die Tage kürzer werden und die Sonne schon früh hinter den mächtigen Berghängen verschwindet, wird auch Blondchen immer stiller. Großes Heimweh quält die Nixe. Heimweh nach dem geliebten Laudachsee. Und Erla muss tatenlos zusehen, wie seine geliebte Frau immer kränker wird. Als der erste Schnee den Gipfel des Traunsteins bedeckt, stirbt Blondchen in Erlas Armen.

Der Riese bettet den Leichnam in einen silbernen Sarg und übergibt ihn dem Wasser des Traunsees. Mit gebrochenem Herzen zieht er sich in die Berge zurück. Und ist nie mehr gesehen worden. Zum Andenken an Blondchen soll er die Gesichtszüge der geliebten Nixe in den neben dem Traunstein gelegenen Erlakogel gemeißelt haben.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.