Graf von Herberstorff
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Adam Graf von Herberstorff

Der berüchtigte Statthalter von Oberösterreich

Als die Habsburger Oberösterreich 1620 an Bayern verpfänden, schickt der nunmehrige Besitzer, Herzog Maximilian, Adam Graf von Herberstorff als Statthalter. Herberstorff macht sich bei seinen Untertanen schnell unbeliebt. Er verordnet nicht nur hohe Steuern, sondern setzt sich auch vehement für die Rekatholisierung Oberösterreichs ein.

Interessanterweise ist der 1585 in Bayern geborene Herberstorff zunächst Protestant, tritt aber 1616 zum katholischen Glauben über. Als Statthalter residiert er im Linzer Schloss, erwirbt aber zusätzlich am 27. März 1625 die Herrschaft Ort samt Schloss am Traunsee. Nach der Niederschlagung des oberösterreichischen Bauernaufstandes Ende 1626, an dessen Entstehen er durch sein berüchtigtes „Frankenburger Würfelspiel“ erheblichen Anteil hat, übt er an der Bevölkerung grausame Rache. Die Untertanen der Herrschaft Ort müssen ihm in Zwangsarbeit 1627 an Stelle der im Krieg niedergebrannten Wirtschaftsgebäude das heutige Landschloss Ort errichten. Daneben bürdet er ihnen auch noch beträchtliche Geldstrafen auf.

Als Oberösterreich 1628 wieder an die Habsburger fällt, ernennt Kaiser Ferdinand II. zur allgemeinen Überraschung den bei seiner Bevölkerung verhassten Herberstorff zum oberösterreichischen Landeshauptmann. Aber Herberstorff kann sich daran nicht lange erfreuen: er stirbt bereits am 11. September 1629 auf Schloss Ort.

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