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Das Frankenburger Würfelspiel

Das grausamste Gesellschaftsspiel der Geschichte

1620 tobt der 30jährige Krieg und die Habsburger sind wie immer knapp bei Kasse. Um sich dennoch die Unterstützung des mächtigen Bayernherzogs Maximilian zu sichern, verpfändet Kaiser Ferdinand II. Oberösterreich an Bayern. Maximilian schickt Adam Graf von Herberstorff als Statthalter.

Herberstorff, ursprünglich Protestant und zum katholischen Glauben gewechselt, treibt nicht nur exorbitant hohe Steuern ein, sondern auch die gewaltsame Rekatholisierung Oberösterreichs brutal voran. Die Reaktion der mehrheitlich protestantischen Bauern lässt nicht lange auf sich warten: als im Mai 1625 in Frankenburg ein katholischer Pfarrer eingesetzt werden soll, kommt es zum bewaffneten Aufstand.

Herberstorff greift zu einer List: er sichert den Bauern Gnade und freies Geleit zu. Einzige Bedingung: sie sollen sich unbewaffnet der gräflichen Gerichtsbarkeit unterwerfen. Kaum aber sind die Bauern am vereinbarten Ort, dem Haushamerfeld nahe Frankenburg, angekommen, werden sie von Herberstorffs Soldaten umzingelt und die 36 mutmaßlichen Rädelsführer vom Rest getrennt.

Im später zu grausamer Berühmtheit gelangten „Frankenburger Würfelspiel“ müssen nun jene 36 paarweise gegeneinander antreten. Wer höher würfelt wird frei gelassen, der andere gehenkt. Aber Herberstorff, der die Bauern einschüchtern will, erreicht genau das Gegenteil: seine grausame Tat löst knapp ein Jahr später in Oberösterreich einen großen Bauernaufstand aus.

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