Ferdinand von Spanien und Portugal
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Ferdinand von Spanien und Portugal

Ein Kind wird Kardinal

Wie wird man als zehnjähriger Prinz im Jahr 1609 Kardinal? Eigentlich gar nicht. Außer der Vater, König Phillip III. von Spanien, und der Papst, Paul V., haben gemeinsame geschäftliche Interessen.

Und das geht dann so: Um einen etwas zu ehrgeizigen Minister, der gerne Kardinal werden möchte, in die Schranken zu weisen, beschließt König Phillip statt dessen den eigenen Sohn zum kirchlichen Würdenträger des reichsten Bistums Spaniens, Toledo, zu machen – um dessen Einkünfte zu kassieren. Zuständig für die Ernennung wäre der Papst.

Paul V. wiederum ist gar nicht abgeneigt, braucht er doch ohnehin vom König einen Gefallen. Genauer gesagt die Verleihung eines hohen Adelstitels an seine Familie. Papst Paul hat nämlich, wie damals durchaus üblich, ganz offiziell Nachkommen. Einziges Problem beim geplanten Geschäft: Prinzen dürfen nach kirchlichem Recht eigentlich nicht Kardinäle werden. Aber wir befinden uns im Barock und da setzt man sich, wenn’s politisch passt, ganz offiziell über solche Kleinigkeiten hinweg.

Die Kardinalswürde verhindert allerdings Ferdinands erfolgreiche militärische Laufbahn nicht. Und so kommt er im Herbst 1634 auf seinem Weg in die Niederlande, wo er sein Amt als neuer Statthalter antreten soll, seinem Cousin bei Nördlingen erfolgreich zu Hilfe.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.