Ferdinand von Böhmen und Ungarn
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Ferdinand von Böhmen und Ungarn

Erobert, geplündert, ruiniert

Wie der Vater, so der Sohn. Und weil beide als strenggläubige Katholiken einen unversöhnlichen Hass auf die Protestanten empfinden, heißt der 30jährige Krieg heute so und nicht etwa 20jähriger.

Aber der Reihe nach: Ferdinand II., der Vater, unterdrückt die böhmischen Stände derart brutal, dass die sich 1618 gezwungen sehen das Prager Rathaus zu stürmen und dort drei königliche Beamte aus dem Fenster werfen. Die Aktion wird später als 2. Prager Fenstersturz bekannt und ist für Ferdinand Anlass genug für einen Krieg. Ferdinand II. wird der Ausspruch zugeschrieben: “Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer.“

Als dann Ferdinand von Böhmen und Ungarn, der Sohn, 1637 als Ferdinand III. den Thron besteigt, dauert der Krieg schon fast zwanzig Jahre. Und obwohl die militärische Lage des Kaiserreiches eher prekär ist, ist Ferdinand nach wie vor nicht bereit, seinen Landesfürsten die Wahl der Religion freizustellen. Und zögert so das Ende des Krieges beträchtlich hinaus.

Die Rechnung aber bezahlen Ferdinands Untertanen: zwischen 1644 und 1648, in jenen Jahren, in denen Friedensverhandlungen und Krieg parallel geführt werden, kommen durch Kampf, Plünderungen und Seuchen mehr Menschen ums Leben, als in den 26 Jahren davor.

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