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Shakehands vor dem mörderischen Blutvergießen ohne Sieger?

Danuvius scheint mehr zu wissen: mit erhobener Hand wirft der Flussgott den eigentlichen Hauptdarstellern der Szene einen beinahe mitleidigen Blick zu. Jene, Ferdinand von Böhmen und Ungarn und sein blonder Cousin, Ferdinand von Spanien und Portugal, kümmert das wenig.

Wir befinden uns im September des Jahres 1634: die beiden Ferdinande begegnen einander am Vorabend der Schlacht bei Nördlingen im Kreis ihrer Generäle. Man gibt sich vorsichtig optimistisch. Und tatsächlich: mit ihren habsburgisch-katholischen Truppen fügen sie den Schweden und ihren deutsch-protestantischen Verbündeten die erste schwere Niederlage im Verlauf des 30jährigen Krieges zu.

Zu diesen Ereignissen liefert uns Rubens in der unteren Hälfte des Bildes seinen persönlichen Kommentar: aus der Amphore, auf die Danuvius seinen rechten Arm gelegt hat, ergießt sich ein Strom von Blut, das spärliche Gewand der neben ihm sitzenden Nymphe färbt sich rot. Am unteren Bildrand wachsen Einbeere und Aronstab, beide Pflanzen giftig und todbringend. Dazu Krone und Wappenschild der Habsburger zu Danuvius Füßen, ebenfalls blutgetränkt. Und darunter, als grausames Symbol der Gegenreformation, das Schwert.

Rubens Gemälde war Teil der Dekorationen zu Ehren des Einzugs Ferdinands von Spanien und Portugal in der niederländischen Stadt Antwerpen am 17. April 1635. Seit 1730 ist das Werk in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien nachweisbar.

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