Triumphbogen
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Triumphbogen

Eine Nymphe als Deckelgriff

Seltsamerweise ist in der Beschreibung Cellinis der Behälter für Pfeffer als Tempel bezeichnet. Tatsächlich aber wird daraus ein Triumphbogen, ein Bauwerk, das man als die Repräsentations-Architektur siegreicher Herrscher bezeichnen kann. Und damit ist niemand anderer als der Auftraggeber, Franz I. gemeint. Trotz seiner Kleinheit hat der Bogen durchaus monumentalen Charakter und Cellini empfiehlt sich als Bildhauer, der auch die Regeln der klassischen Architektur beherrscht.

Die rätselhafte, liegende androgyne Figur – eine Mischung aus Jüngling und Frau - ist der Deckelgriff des Pfefferfasses und stellt eine Nymphe, die Schutz- und Quellgöttin von Fontainebleau dar. Lebensspendende Attribute wie Früchte und Blumen umgeben die auf ihrem wasserblauen Umhang liegende Nymphe. So gelingt es Cellini, die kleine Fläche der Attikazone, des Hauptgesimses des Triumphbogens, mit wenigen Attributen in ein Stück irdischen Paradieses zu verwandeln.

Franz I. führt mit wechselndem Erfolg mehrere Kriege gegen die Habsburger und errichtet unzählige Prunkbauten. Er lässt Werke italienischer Künstler wie Tizian, Michelangelo und Raffael aufkaufen und begründet so die königliche Sammlung, die heute im Louvre zu sehen ist.

All das verschlingt unglaubliche Summen, daher verdoppelt er die Steuern für die Bauern und, welch eine Ironie der Geschichte, er verdreifachte die „gabelle“ die Salzsteuer. Da der Kühlschrank noch nicht erfunden war und Salz das einzige Mittel war, um Nahrungsmittel haltbar zu machen, kann man sich Folgen leicht ausmalen.

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