Der Diebstahl der Saliera
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Der Diebstahl der Saliera

Gestohlen, gerettet und keiner ist schuld

Am 11. Mai 2003 ist in Wien einiges los. Es ist die lange Nacht der Musik in Wien

Nicht mehr als 46 Sekunden braucht der Einbrecher, um über das Baugerüst durch ein Fenster, zum bis dahin in der Öffentlichkeit weitgehend unbeachteten Salzfass, der Saliera, zu gelangen und sie zu entwenden. Der erste Versuch scheitert an der Jalousie, der Dieb klettert wieder hinunter, holt ein Messer aus seinem Auto und beseitigt das Hindernis. Um 03:55 geht der Alarm los, das Wachpersonal bestätigt den Alarm, hat jedoch die Anweisung, wegen der häufigen Fehlalarme nicht jedem nachzugehen. Der Diebstahl wird daher erst am nächsten Morgen um 08:20 vom Oberaufseher entdeckt.

Große Aufregung in den Medien und heftige Dementis von Seite des Museums und des Ministeriums: Die Sicherheitsstandards seien auf internationalem Niveau, alles habe seine Ordnung und der Täter sei ein hoch professioneller Meisterdieb. Und das FBI setzt die Fahndung nach der Saliera auf Platz 5 der wertvollsten gestohlenen Kunstwerke. Der Wert wird auf 50 Mio. Euro geschätzt.

Zwei Jahre später, 2005, wird der Dreizack der Saliera an die Polizei und ein SMS mit der Forderung von 5 Mio. Euro gesendet, andernfalls werde die Saliera eingeschmolzen.

Dieses SMS führt zu jenem Geschäft, in dem der Täter ein Wertkartentelefon erworben hatte und wird dabei von der Überwachungskamera aufgenommen. Diese liefert das Fahnungsbild, der Dieb stellt sich der Polizei und führt sie zu dem Versteck. Die Saliera wird schließlich im Waldviertel, in einer im Wald vergrabenen Kiste gefunden.

Kurioserweise gab der Täter vor dem Diebstahl im Radiosender Orange ein Interview, in der er sich über die schlechte Absicherung der Saliera auslässt. Die Fenster nicht gesichert und die Vitrine nicht mit Panzerglas versehen.

Und spätestens seit 2006, nach der Rückkehr in das Museum, hat die Saliera des Künstlers Benvenuto Cellini einen unglaublichen Bekanntheitsgrad erreicht.

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