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Die Saliera von Benvenuto Cellini

Ein Meisterwerk von Hand gefertigt

Cellini hat für den italienischen Kardinal Ippolito d`Este bereits einen Pokal und ein Becken gefertigt. Als Ergänzung dazu war die Saliera, die italienische Bezeichnung für Salzfass, gedacht. Als der Kardinal das Wachsmodell erblickt, zieht den Auftrag zurück, da er es für nicht ausführbar hält.

In Frankreich zeigt Cellini das Modell König Franz I, der ihn schließlich um 1540 beauftragt, die Saliera auszuführen. Sie sollte als einzige Goldschmiedearbeit Cellinis erhalten bleiben und zeigt Neptun, den Gott des Meeres, und Tellus, die römische Göttin der Erde. Neptun ist von Hippokampen, pferdeartigen Wesen mit Fischschwänzen umgeben. Zur Rechten Neptuns, in der er den Dreizack hält, schwimmt das Salzfass als Schiff, begleitet von Delphinen. Auf der anderen Seite steht ein Triumphbogen als Pfefferbehälter, gekrönt von einer Nymphe. Aus der Hand der Erdgöttin quellen Früchte und Blumen. Die Saliera ist eindeutig dem französischen König gewidmet. Die Erdgöttin sitzt auf einer mit Lilien verzierten Decke auf dem Kopf des Lieblingstieres des Königs, dem Elefanten, und zwischen Neptun und Tellus hebt ein Salamander seinen Kopf – das Wappentier des Königs und Verkörperung des Mottos „Ich ernähre mich davon und ich lösche es aus“ , (lat. Nutrisco et extinguo, frz. Je m’en nourris et je l’éteins) mit der Bedeutung: Ich nähre mich vom guten Feuer und lösche das schlechte.

Neptun und das Meer bringen das Salz hervor, Tellus, die die Erde symbolisiert, den Pfeffer. Cellini schreibt in seinem Bildprogramm : „Beide hatten die Beine anmutsvoll ineinander geschoben; das eine hielten sie gestreckt, das andere gebogen; welche Stellung Berg und Ebene der Erde bedeuten sollte.“ Der Sockel der Skulptur ist in acht Nischen eingeteilt, mit Darstellungen der Jahres- und Tageszeiten, Morgenröte, Tag, Dämmerung und Nacht sowie Symbole menschlicher Tätigkeiten.

Cellini, der in Frankreich eine große Werkstatt mit Mitarbeitern aus ganz Europa betreibt, fertigt die Saliera aus getriebenem Goldblech – und, wie er in seiner Werkbeschreibung schreibt, „von so schöner Gestalt und so anmutig, als ich nur wusste und konnte“. Teilweise emailliert, besteht der Sockel aus Ebenholz und Gold. Die Saliera steht auf vier lose in das Ebenholz eingelassenen Elfenbeinkugeln, um sie in jede Richtung rollbar zu machen.

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