Die Rosenkränze
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Die Rosenkränze

In Caravaggios Darstellung erhält Dominikus, der Gründer des Dominikanerordens, aus der Hand der Gottesmutter Rosenkränze, um sie an das Volk zu verteilen. Die Bezeichnung Rosenkranz stammt vom lateinischen Wort „rosarium“, das in der Übersetzung „Rosengarten“ bedeutet.

In der christlichen Ikonographie symbolisieren Rosengewächse die Gottesmutter Maria. Die Tatsache, dass in Caravaggios Werk Maria die Rosenkränze an einen Heiligen, also einen Menschen, und nicht direkt an das einfache Volk weitergibt, ist ein gegenreformatorischer Ansatz. Vielleicht die politische Haltung des unbekannt gebliebenen Auftraggebers des Bildes. Dominikus nimmt als Mittler zwischen himmlischem und irdischem Leben eine bedeutende Position ein.

Seit Martin Luther 1517 seine 95 Thesen veröffentlicht hat, kommt aus dem evangelischen Lager aber mehr und mehr Kritik an der katholischen Heiligenverehrung: Menschen, und damit auch Heilige, sollten nie einer Weise verehrt werden, dass Ähnlichkeiten zur Anbetung Gottes entstehen. Dem hält die katholische Theologie entgegen, dass Heilige keineswegs angebetet, sondern lediglich um ihre Fürsprache bei Gott angerufen werden.

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