Die sprechenden Steine
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Die sprechenden Steine

Das links an die antike, zerfallende Mauer gelehnte Relief erinnert zunächst an Marcus und Marcellianus: jene beiden, in der legenda aurea als „Kinder“ bezeichneten jungen Männer, die Sebastian für den christlichen Glauben gewinnt und die daraufhin als Märtyrer sterben. Darüber hinaus verweist das Relief mit dem von Weinlaub umrankten Schriftzug „alta vita – erhabenes Leben“ auch auf den Auftraggeber Jacobo Antonio Marcello.

Der Kopf darüber verweist ebenfalls auf einen Mann, der von Sebastian bekehrt und enthauptet wurde. Zu Sebastians Füßen liegen die Reste der Statue eines römischen Soldaten: ein Kopf, ein Rumpf in Rüstung und ein Fuß mit Sandale. Möglicherweise eine Anspielung auf Sebastians eben beendete Karriere als Offizier in Diokletians Leibgarde.

Hohe christliche Bedeutung hat der sich links aus dem Mauerwerk lösende Stein: Völlig intakt und demonstrativ heraus gestellt, befindet sich dieser Eckstein, der „lapis angularis“, in unmittelbarer Nähe zu Sebastian: der ehemalige Soldat tritt mit seinem Martyrium die Leidensnachfolge Jesu an.

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