Sisi Denkmal
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Das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal

Ein Denkmal für Sisi

Blickt man von der Ringstraße aus in den Volksgarten, so liegt versteckt in der linken hinteren Ecke ein Denkmal für eine der wohl bekanntesten Persönlichkeiten der kaiserlichen Familie, die nicht zuletzt durch die berühmten „Sissi“-Filme, in denen Romy Schneider die junge Kaiserin verkörperte, Einzug ins kulturelle Gedächtnis fand.

Das Denkmal für Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, der Gattin Kaiser Franz Josephs I., wird am 4. Juni 1907 enthüllt und ist das letzte in Wien aufgestellte Monument für ein Mitglied des Kaiserhauses.

Die Architektur des Denkmals geht auf Entwürfe von Friedrich Ohmann zurück, Hans Bitterlich, der auch die seitlichen Brunnenfiguren gestaltet, modelliert die Statue der sitzenden Kaiserin. Die Übertragung von Bitterlichs Modell in einen Block aus Laaser Marmor übernimmt Friedrich Grill. Zum Zeitpunkt der Enthüllung ist Sisi, wie Elisabeth im Volksmund genannt wird, bereits seit neun Jahren verstorben. Am 10. September 1898 wird sie in Genf vom italienischen Anarchisten Luigi Lucheni ermordet. Den Platz für das Denkmal soll ihr Gemahl persönlich ausgesucht haben. Ebenso das Porträt, nach dessen Vorlage die sitzende Figur der Kaiserin angefertigt wird. Die Ehe zwischen Elisabeth und Franz Joseph ist zum Zeitpunkt von Elisabeths Tod keineswegs unbelastet. Elisabeth entzieht sich nach der Geburt des dritten Kindes 1858, des heißersehnten Kronprinzen Rudolf (1858-1889), der später in Schloss Mayerling auf tragische Weise Selbstmord begeht, durch ausgedehnte Reisen dem spanischen Zeremoniell bei Hofe.

Sie bereist Europa, Kleinasien und Nordafrika. Immer mit dabei: Elisabeths Hofdamen sowie ihr griechischer Vorleser Constantin Christomanos, der sie mit Werken antiker Schriftsteller sowie französisch- und englischsprachiger Literatur zu unterhalten weiß. Für ihre Reisen benutzt sie häufig ihre Jacht Miramar, mit der sie auch ausgedehnte Fahrten auf dem Mittelmeer unternimmt. Darüber hinaus achtet die Kaiserin auf gesunde Ernährung und sportliche Ertüchtigung, wobei sie besonders das Reiten schätzt.

Griechenland übt auf die 1867 zur Königin von Ungarn gekrönte Elisabeth besondere Faszination aus. Auf der Insel Korfu lässt sie sich zwischen 1889 und 1891 ein griechisches Schloss im pompejanischen Stil erbauen, das Achilleion. Auch studiert sie Alt- und Neugriechisch und übersetzt Theaterstücke von Shakespeare ins Neugriechische.

Das Denkmal stellt Elisabeth von Österreich-Ungarn ohne die Attribute einer Herrscherin dar. Ein Buch, Rosen und zwei Hunde links und rechts am Fuße der Statue symbolisieren den Privatmenschen Elisabeth. Auf der Rückwand des Marmorsockels steht zu lesen: „Ihrer unvergesslichen Kaiserin Elisabeth errichteten dieses Denkmal in unwandelbarer Liebe und Treue Österreichs Völker 1907“.

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