Grillparzer Denkmal
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Grillparzer Denkmal

Ein Beamter wird zum Dichter

Das Denkmal für den Dichter Franz Grillparzer (1791-1872) im Wiener Volksgarten liegt in der Nähe der Ringstraße auf der Höhe des Parlaments und wird am 23. Mai 1889 als eines der ersten Künstlerdenkmäler enthüllt.

Grillparzer studiert zunächst Rechtswissenschaften und arbeitet dann bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1856 als kaiserlicher Beamter. Er wird 1821 ins Finanzministerium versetzt und 1832 zum Archivdirektor der k. k. Hofkammer ernannt. Grillparzers ehemaliges Arbeitszimmer gehört heute zu den Räumlichkeiten des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek , und kann in der Johannesgasse 6, im 1. Wiener Bezirk, besichtigt werden.

Grillparzer selbst ist Zeit seines Lebens als Beamter und Dichter in einer zwiespältigen Situation. Literarisch neigt er dem Sturm und Drang zu, als kaiserlicher Staatsdiener ist er aber auch der alten Ordnung verpflichtet.

Bereits kurz nach seinem Tod wird der ehemalige Beamte von Zeitgenossen als bedeutender vaterländischer Volksdichter geehrt und rasch bildet sich ein Komitee aus Bürgern und Adeligen unter Führung von Fürst Johann Adolf zu Schwarzenberg, das die Errichtung eines Denkmals für Grillparzer fördert. Man schreibt einen Wettbewerb aus, den Carl Kundmann im März 1877 gewinnt. Dennoch kommt der siegreiche Entwurf nicht zur Ausführung. Nach langen Verhandlungen beschließt die Jury im Februar 1878 einen Kompromiss aus Kundmanns Vorschlag und der Einreichung des zweitplatzierten Rudolf Weyr realisieren zu lassen. Zusätzlich wird der berühmte Ringstraßenarchitekt Carl von Hasenauer hinzugezogen.

So wird schlussendlich das Denkmal für Franz Grillparzer 1889 enthüllt, in dessen Zentrum sich eine überlebensgroße, sitzende Figur Franz Grillparzers befindet. Die Wand hinter der Figur des Dichters ist geschmückt mit Reliefs von Darstellungen aus seinen literarischen Werken. Auf der linken Seite Szenen aus „Die Ahnfrau“, „Der Traum ein Leben“ und „König Ottokars Glück und Ende“. Auf der rechten Seite Szenen aus „Sappho“, „Medea“, „Des Meeres und der Liebe Wellen“.

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