Schweizertor
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Das Schweizertor

Rot-schwarze Renaissance

Wie die meisten Trakte der Wiener Hofburg wird auch der Schweizertrakt im Laufe der Jahrhunderte stetig um- und ausgebaut. Besonders Kaiser Ferdinand I. (1503-1564) prägt die Gestalt der Hofburg wesentlich.

Er lässt 1552 vom italienischen Maler und Architekten Pietro Ferrabosco (1512-1588) das berühmte, heute rot-schwarze, Schweizertor im Stil der Renaissance errichten. Die Bezeichnung „Schweizertor“ wird erst im 18. Jahrhundert geläufig und leitet sich von der hier postierten Schweizergarde ab, deren Präsenz besonders unter Kaiser Franz I. Stephan (1708-1765) einen Höhepunkt erlebte.

Als Huldigung an den Bauherrn werden an der Vorderseite in der oben auf dem Schweizertor angebrachten Inschrift die Titel Ferdinands aufgelistet und nennt in römischen Ziffern auch das Jahr der Errichtung des Tores: 1552. Das Wappen oben in der Mitte zeigt den königlichen Adler, umrahmt durch den Orden vom Goldenen Vlies. Dem 1430 von Herzog Philipp III. von Burgund (1396-1467) gestifteten Orden, durften nur Ausgewählte beitreten. Die Mitglieder durften ohne Zustimmung der anderen keinen Krieg beginnen und unterlagen einzig der Gerichtsbarkeit des Ordens. Dieser angesehene Ritterorden existiert bis heute.

Erbauer Pietro Ferrabosco stattet das Schweizertor überdies mit kunstvoller Deckenmalerei aus, auf denen die Wappen der fünf ehemaligen österreichischen Länder dargestellt sind.

Die ursprüngliche Funktion des Schweizertors als Burgtor mit Zugbrücke ist an den Zugrollen in der Mauer immer noch erkennbar. Und auch vom einst dem Tor vorgelagerten Burggraben sind noch Reste zu sehen, ebenso die steinernen Torwächter in Form von Löwen.

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