Hofburgkapelle
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Die Hofburgkapelle

Die älteste Kapelle der Hofburg

Betritt man den Schweizerhof durch das Schweizertor so gelangt man nicht nur zum Eingang in die kaiserliche Schatzkammer. Genau über dem Eingang in die Schatzkammer im Hof rechts liegt der Eingang in die Hofburgkapelle, die größte und zugleich älteste Kapelle der Wiener Hofburg. Der Innenraum der Hofburgkapelle ist auch der einzig erhalten gebliebene gotische Teil der Wiener Hofburg.

Vermutlich ist es Herzog Albrecht I. (1255-1308) von Österreich, der gegen Ende des 13. Jahrhunderts eine spätromanische Kapelle errichten lässt. Die Existenzeiner Hofburgkapelle ist jedenfalls ab dem Jahr 1282 anzunehmen. In den folgenden Jahrhunderten wird die Kapelle um- und ausgebaut.

Zunächst ordnet König Albrecht II. (1397-1439), um 1425 eine Erweiterung der Hofburgkapelle an. Zwischen 1447 und 1449 ließ dessen Nachfolger, Kaiser Friedrich III. (1415-1493) die gotische Kapelle umgestalten.

Kaiserin Maria Theresia gab schließlich eine spätbarocke Umgestaltung der Kapelle in Auftrag. Die heutige Innengestaltung mit über einander liegenden Emporen geht auf diese Bauphase zurück.

In der Hofburgkapelle musiziert die Wiener Hofmusikkapelle, deren Ensemble sich aus den weltberühmten Wiener Sängerknaben sowie aus Mitgliedern des Herrenchores und des Orchesters der Wiener Staatsoper zusammensetzt. Sie stehen in der jahrhundertlangen Tradition jener Hofmusikkapelle, die 1498 von Kaiser Maximilian I. (1459-1519) gegründet wurde.

Wenn Sie nun den Schweizerhof durch den Durchgang im Hof hinten links in Richtung Josefsplatz verlassen, so können Sie im sogenannten Kapellenhof rechts an der Rückseite der Hofburgkapelle noch ein Stück der gotischen Fassade sehen. Betrachtet man die schlanken, hohen Fenster, so kann man typisch gotische Variationen von Drei- und Vierpässen entdecken. Das sind jene Kreissegmente, die sich im oberen Teil der Fenster befinden: sind sie drei Mal unterteilt, spricht man von Dreipass, sind sie vier Mal unterteilt, von Vierpass.

In den Drei- und Vierpässen offenbart sich ein kleiner Teil der mystischen Regeln mittelalterlicher Baukunst, denn oft sind auch die Längen- und Breitenverhältnisse sakraler Bauten auf die Zahlen 3 und 4 ausgerichtet: 3 steht für das Göttliche, 4 für das Weltliche.

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