Bild  vergrößern Bild verkleinern

Die Neue Burg auf dem Wiener Heldenplatz

Was vom Kaiserforum übrig blieb

Highlight 7 unseres Spazierganges durch die Wiener Hofburg ist der Wiener Heldenplatz mit der Neuen Burg.

Die Entstehung des Wiener Heldenplatzes geht, wenn auch unfreiwillig, auf Napoleon zurück. Als der Kaiser der Franzosen 1809 Wien besetzt, lässt er die alte Stadtmauer vor der Wiener Hofburg sprengen. Auf diesem Areal werden wenige Jahre später zwei Gärten (Burggarten und Volksgarten) und ein Exerzierplatz angelegt, der heutige Heldenplatz. Dieser ersetzt den früheren Paradeplatz am Burgplatz.

Das Areal des heutigen Heldenplatzes bildet Ende des 19. Jahrhunderts das Zentrum einer ehrgeizigen architektonischen Neugestaltung: Die berühmten Architekten Gottfried Semper (1803-1879) und Carl Hasenauer (1833-1894) erhalten den kaiserlichen Auftrag zur Errichtung des Kaiserforums.

In Verlängerung der beiden großen Museumsbauten, dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum, die ab 1871 von den genannten Architekten errichtet werden, sind als symmetrisch angelegte Baukörper geplant, die in Form von Triumphbögen auch die neue Wiener Ringstraße überspannen sollen. Ihren Abschluss bildet auf der einen Seite die heutige Neue Burg und dieser gegenüberliegend ein symmetrisches Gegenstück. Parallel dazu sollte die Fassade des Leopoldinischen Traktes angepasst werden und einen neuen Thronsaal erhalten.

Das Kaiserforum aber bleibt unvollendet. Die einzigen fertiggestellten Teile bilden die beiden Museen am Maria-Theresien-Platz sowie die Neue Burg. Mit dem Tod Kaiser Franz Joseph I. und den vorherrschenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen wird das Vorhaben nicht mehr weiter verfolgt.

Die Heldenplatzfassade der Neuen Burg ziert ein umfangreiches Figurenprogramm. Unter den 20 Skulpturen zwischen den Fenstern des Erdgeschosses, die die österreichische Geschichte von ihren Anfängen bis ins 20. Jahrhundert symbolisieren, finden sich etwa ein römischer Soldat, ein Ritter und ein Wiener Bürger. Über dem Haupteingang der Heldenplatzseite glänzt der goldene Kaiseradler mit der Kaiserkrone.

Heldenplatz und Neue Burg haben noch mehr zu bieten. Die Neue Burg beherbergt 5 museale Sammlungen: das Weltmuseum, das Ephesos Museum, das Papyrusmuseum, die Hofjagd- und Rüstkammer und die Sammlung Alter Musikinstrumente. Zusätzlich befinden sich in der Neuen Burg der mehrere Lesesäle der Österreichischen Nationalbibliothek und der Eingang zum Kongresszentrum der Wiener Hofburg.

Auf dem Heldenplatz befindet sich weiteres das äußere Burgtor und die bronzenen Reiterstandbilder von Erzherzog Karl (1771-1847) und Prinz Eugen (1663-1736). Diesen Denkmälern und dem Äußeren Burgtor verdankt der Heldenplatz übrigens seinen Namen, den er seit 1865 trägt.

Genießen Sie nun die 3 Details von Highlight 7 „Heldenplatz und Neue Burg“ und setzen Sie dann Ihren Spaziergang durch die Wiener Hofburg fort. Highlight 8 ist „Der Leopoldinische Trakt“. Der Leopoldinische Trakt befindet sich zwischen Heldenplatz und Innerem Burghof.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.