Österreichische Nationalbibliothek
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Prunksaal der Österreichische Nationalbibliothek

Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr,
von Juni bis September auch Mo 10-18 Uhr

Josefsplatz, 1010 Wien
T +43 1 534 10-394
kommunikation@onb.ac.at
www.onb.ac.at

Der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zählt zu den schönsten historischen Bibliotheksräumen der Welt. Kaiser Karl VI. ließ dieses Juwel profaner Barockarchitektur für seine Hofbibliothek errichten. Erbaut wurde der knapp 80 Meter lange Saal von 1723 bis 1726 nach Plänen des berühmten Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach. Die Deckenfresken stellte der Hofmaler Daniel Gran bis 1730 fertig.

Die Fresken im Eingangsflügel behandeln weltliche und kriegerische Themen, während im hinteren Friedensflügel mit dem ursprünglichen Zugang für den Kaiser allegorische Darstellungen des Himmels und des Friedens zu sehen sind. Das Fresko in der knapp 30 Meter hohen Kuppel stellt die „Apotheose“ Karls VI. dar, seine Verherrlichung und Vergöttlichung als Kaiser, Bauherr der Hofbibliothek und Förderer der Künste und Wissenschaften. Weitere spannende Details zum Kuppelfresko sind über den interaktiven Multi-Touch-Screen im Prunksaal selbst abrufbar.

Im Zentrum des Mittelovals steht eine überlebensgroße Marmorstatue Kaiser Karls VI., die dem Hofbildhauer Antonio Corradini zugeschrieben wird. Die weiteren Marmorstandbilder, die österreichische und spanische Habsburger darstellen, stammen von den Brüdern Peter, Paul und Dominik Strudel. Gemeinsam mit den vier im Mitteloval aufgestellten barocken Prunkgloben von Vincenzo Coronelli und den Bücherschränken aus Nussholz bilden sie ein authentisches Bild der barocken Universalbibliothek des 18. Jahrhunderts.

Heute beherbergt der Prunksaal rd. 200.000 Bücher von 1501 bis 1850, darunter einen Großteil der 15.000 Bände umfassenden Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen. Der Gesamtbestand des Prunksaals ist bereits vollständig digitalisiert und über den Online-Katalog der Bibliothek frei zugänglich. Der Saal wird regelmäßig für Sonderausstellungen genutzt, in denen ausgewählte Schätze der Bibliothek präsentiert werden.

Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr,
von Juni bis September auch Mo 10-18 Uhr

Heldenplatz, Neue Burg, 1010 Wien
T +43 1 534 10-511
kommunikation@onb.ac.at
www.onb.ac.at

Das Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek präsentiert rund 300 einzigartige Objekte aus 3.000 Jahren ägyptischer Kultur. Neben den Totenbüchern und Mumienporträts sind es vor allem die in zahlreichen Sprachen überlieferten Texte auf Papyrus, die zum Weltruhm dieses Museums beitragen: Vom Abwehrzauber gegen böse Krankheiten auf einem Amulett bis hin zum Pachtvertrag über eine Ölmühle dokumentieren sie die Vielfalt der Kulturen im Land am Nil vom 15. Jahrhundert v. Chr. bis zum 15. Jahrhundert n. Chr.

Besondere Höhepunkte der Ausstellung sind das vollständig erhaltene Mumienportrait einer Dame aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., das in einer besonderen Technik (Enkaustik) kunstvoll auf Holz aufgemalt wurde, und das Totenbuch der Taruma aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Die zwei in hieratischer Schrift beschriebenen Rollen sind insgesamt 8,6 Meter lang und machen die religiösen Vorstellungen, aber auch die gesellschaftlichen Normen des alten Ägypten eindrucksvoll erfahrbar. Das ebenfalls ausgestellte Totenbuch des Sesostris aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. ist zugleich das älteste Objekt der Österreichischen Nationalbibliothek.

Einzigartig ist auch das Fragment aus einem Chorlied der Tragödie „Orestes“ des klassischen griechischen Dichters Euripides. Der Papyrus stammt aus der Zeit um 200-180 v. Chr. und zeigt den Text und die Musiknoten für Gesang und Begleitinstrument; das Lied ist nicht nur im Original zu sehen, sondern auch über eine eigene Audiostation in einer modernen Interpretation zu hören.

Alle Objekte dieses Museums stammen aus der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, die mit ihrem Gesamtbestand von über 180.000 Objekten seit 2001 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählt.

Haus der Geschichte Österreich

Eröffnet im November 2018

Heldenplatz, 1010 Wien
+43 1 53410 – 805

office@hdgoe.at
www.hdgoe.at

Das Haus der Geschichte Österreich eröffnet im November 2018. Bereits ab März setzt das Museum in der Neuen Burg einen künstlerischen Impuls am Heldenplatz.

Anlässlich des Gedenkens an den „Anschlusses“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland vor 80 Jahren, hat das Museum die renommierte schottische Künstlerin Susan Philipsz eingeladen, ein Werk für den Altan der Neuen Burg zu entwickeln. Dort hat Adolf Hitler am 15. März 1938 den „Eintritt“ Österreichs in das „Deutsche Reich“ verkündet, von den Menschenmassen auf dem Heldenplatz frenetisch bejubelt. Vor dem Hintergrund dieser Bildikone für die Errichtung der NS-Herrschaft in Österreich hat Philipsz einen subtilen Sound entwickelt, der sich zwischen der Neuen Burg und den beiden Parlamentspavillons bewegt. Damit wird ein Klangraum eröffnet, in dem sich die Aufmerksamkeit weniger auf den Altan der Neuen Burg richtet, sondern vor allem auf den Heldenplatz selbst, wo mit der Errichtung der Parlamentspavillons ein neues Demokratiequartier entstanden ist. Zu hören ist das Klingen von vier Gläsern: Unterschiedlich mit Wasser gefüllt, entsteht durch Reiben des Glasrandes ein ätherischer, kristalliner, sich verändernder Ton. Die Klanginstallation erzeugt eine feinfühlige, unsichtbare und doch eindringliche Markierung des Heldenplatzes als zentraler Gedächtnisort der österreichischen Zeitgeschichte, die zum Innehalten, Reflektieren und Diskutieren anregt.

Das Haus der Geschichte Österreich versteht sich als aktives Diskussionsforum zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Österreichs. Die Eröffnungsausstellung startet im November 2018 zum Jubiläum der Ausrufung der Republik und befragt dieses Jahrhundert aus unterschiedlichen Perspektiven. Leitmotiv ist die Frage nach der Demokratieentwicklung in Österreich, ihren Kontinuitäten und Bruchlinien. Interaktive Vermittlungsstationen, ein dichtes Veranstaltungsprogramm und eine Webplattform ergänzen das Angebot.

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