Michaelertor
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Das Michaelertor

Prachtportal der Ringstraßenära

Als das alte Hoftheater auf dem Michaelerplatz 1888 abgerissen wird, können endlich die jahrhundertealten Pläne zur baulichen Gestaltung des Michaelertraktes vollendet werden. 1893 sind die Bauarbeiten unter Burghauptmann Ferdinand Kirschner abgeschlossen.

Das kunsthistorisch vielleicht bedeutendste Detail des neuen Traktes ist das gewaltige Michaelertor, das größte derartige Portal Wiens. Unmittelbar über dem Mitteltor, das bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie als Haupteinfahrt in die Wiener Hofburg dient, thront der von 2 Genien getragene, kaiserliche Wappenschild. Genien sind aus der römischen Mythologie stammende, persönliche Schutzgeister.

Zur linken und rechten Seite des Wappenschildes tragen vier dominante Säulenpaare den zentralen Dachvorsprung, das sogenannte Hauptgesims. Die darauf befindliche Figurengruppe symbolisiert jene 3 Tugenden, die nach Vorstellung des ausgehenden 19. Jahrhunderts jeden Monarchen auszeichnen sollten: Gerechtigkeit, Weisheit und Stärke.

Die beiden Eingänge rechts und links des Haupttores, die vornehmlich Fußgängern zur Verfügung stehen, werden von je 2 monumentalen Herkulesfiguren flankiert. Herkules ist ein der greichischen Mythologie entstammender, für seine Stärke berühmter Halbgott. Die Figuren sind eine Hommage an jene Herkulesbildnisse, die der berühmte italienische Bildhauer Lorenzo Mattielli (1687-1748) etwa 150 Jahr zuvor an der Burghofseite des Reichskanzleitraktes erschaffen hat.

Und noch ein interessantes Detail gibt es zu entdecken: links neben dem Michaelertor erinnert eine Gedenktafel an der Fassade des Michaelertraktes an den ehemaligen Standort des alten Hoftheaters.

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