Kunsthistorisches Museum
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Das Kunsthistorische Museum Wien

Bilderraub, Reise und Heimkehr

Die Bauzeit des Kunsthistorischen Museums im Stile der italienischen Renaissance beträgt ziemlich genau 20 Jahre, eröffnet wird es im Herbst 1891. Für die Ausführung des Skultpuren- und Reliefprogramm kommen eine große Zahl heimischer Bildhauer zum Einsatz, etwa Edmund Hellmer, Carl Kundmann oder Viktor Tilgner. Das Programm liefert einen Abriss der Kunstgeschichte, von den antiken Anfängen bis zum 19. Jahrhundert. Dargestellt sind bedeutende Künstler, Mäzene, Personifikationen wichtiger Kunstzentren und Kunstgattungen.

Nach seiner Eröffnung 1891 vergehen mehrere Monate, ehe es auch für die Öffentlichkeit zugänglich wird – und zwar unentgeltlich. Was die Bevölkerung dort zu sehen bekommt, stammt vornehmlich aus den Sammlungen der kaiserlichen Familie, in erster Linie aus der Sammlung Ferdinands von Tirol sowie jener Kaiser Rudolfs II. und der Gemäldesammlung von Erzherzog Leopold Wilhelm.

Nach dem Ende der Österreichisch-ungarischen Monarchie machen die Siegermächte des 1. Weltkriegs Besitzansprüche geltend und viele Kunstgegenstände mussten das Museum verlassen. So bekommen die Besucher zunächst viele leere Bilderrahmen zu sehen, die man einige Zeit bewusst an den Wänden belässt.

Mit dem Anschluss „Österreich“ ans Deutsche Reich im März 1938 wurden private jüdische Kunstsammlungen beschlagnahmt und der Museumsverwaltung übergeben. Mit den voranschreitenden Kriegsvorbereitungen wurden viele Kunstobjekte in Sicherheit gebracht, ehe das Museum im Laufe des Kriegsjahres 1945 durch Bombentreffer schwer beschädigt wird.

Um nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Kunstobjekte des Kunsthistorischen Museums vor dem drohenden Zugriff der Siegermächte zu schützen, schickte man diese Schätze auf Reisen. Eine große Wanderausstellung wird organisiert, die erst 1953 wieder nach Wien zurückkehrt: „Österreichs Amerika-Ausstellung“.

Heute beherbergt das Gebäude des Kunsthistorischen Museums 6 Sammlungen unterschiedlichster Epochen.

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