Winterreitschule
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Die Winterreitschule

Die prunkvollste Reithalle der Welt

Die Winterreitschule der Spanischen Hofreitschule befindet sich zwischen Josefsplatz und Michaelerplatz, direkt an den Redoutensaaltrakt grenzend. Der Eingang zum Besucherzentrum der Spanischen Hofreitschule befindet sich direkt unter der Michaelerkuppel.

Bereits um 1680 lässt Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine erste Reithalle aus Holz, am Standort des heutigen Prunksaaltraktes, erbauen, die jedoch nur wenige Jahre Bestand hat. Erst Kaiser Karl VI. beschäftigt sich knapp 50 Jahre später erneut mit den Plänen zur Errichtung eines Reitschulgebäudes.

Und diesmal nicht aus Holz, sondern ein gemauerter Prachtbau. In den Jahren 1729 bis 1735 wird die Winterreitschule der Spanischen Hofreitschule vom Architekten Joseph Emanuel Fischer von Erlach (1693–1742) nach Entwürfen seines Vaters, Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656–1723), erbaut.

Das Gebäude, das ursprünglich der reiterlichen Ausbildung der kaiserlichen Familie dient und bis zum Ende der Habsburger Monarchie nicht öffentlich zugänglich war, ist bis heute in seiner ursprünglichen Form erhalten und gilt als die schönste Reithalle der Welt.

Verantwortlich dafür ist nicht nur die von 46 korinthischen Säulen getragene Galerie, sondern auch das üppige, klassizistische Figurenprogramm.

Besonders das siegreiche Ende der wiederholten Kriege gegen das Osmanische Reich spiegelt sich hier wider. Im Zentrum die Allegorie der Clementia auf der Erdkugel mit dem Reichsadler. Die links und rechts der Figur dargestellten Trophäengruppen zeugen vom Sieg über die Osmanen und vom Kampf um die Vormachstellung in Europa zwischen Österreich und Frankreich.

Die Winterreitschule hat noch eine weitere Besonderheit aufzuweisen: die prunkvolle barocke Halle besitzt eine herausragende Akustik.

Grund dafür ist die einzigartige Dachkonstruktion, die Architekt Fischer von Erlach hier einbauen lässt: der gänzlich aus Holz errichtete, heute noch originale Dachstuhl besitzt unterhalb der eigentlichen Decke einen Zwischenraum, der als Resonanzkörper dient.

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