Redoutensäle
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Die Redoutensäle der Wiener Hofburg

Katastrophe und Wiederaufbau

Der Redoutensaaltrakt der Wiener Hofburg befindet sich auf der rechten Seite des Josefsplatzes und verbindet die Stallburg und den Prunksaaltrakt. Zunächst steht an der Nord-West-Ecke des Josefsplatzes ein Tanzsaal, den die zweite Gemahlin Kaiser Ferdinands II. (1578 - 1637), Eleonore von Gonzaga (1598-1655), um 1629 in Auftrag gibt. Später wird der Tanzsaal umgebaut und als Komödienhaus genutzt.

Als nun Nicolaus Pacassi den Ausbau der Wiener Hofburg in Angriff nimmt, wird das Komödienhaus umgebaut: man plant im neu errichteten Trakt einen Großen und einen Kleinen Redoutensaal zur Abhaltung von Maskenbällen, den sogenannten Redouten.

Auch Festveranstaltungen im Rahmen des Wiener Kongresses (1814/15) wurden hier abgehalten, ehe man 1973 die Redoutensäle zum Konferenzzentrum ausbaut. Hier finden etwa ab 1986 die Verhandlungen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) statt.

In der Nacht auf den 27. November 1992 zerstört ein verheerender Brand einen Großteil der Redoutensäle und das darin befindliche Konferenzzentrum. Selbst die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule müssen in den Volksgarten in Sicherheit gebracht und tausende wertvolle Bücher aus dem Prunksaal geborgen werden, als der Brand auf die Gebäude ringsum überzugreifen droht.

Der Schaden ist enorm. Die wertvolle Stuckdecke des Großen Redoutensaales aus dem Jahr 1892 stürzt ein, der gesamte barocke Dachstuhl wird ein Raub der Flammen. Im Kleinen Redoutensaal fielen die Schäden geringer aus, jedoch wurden auch die Winterreitschule sowie der westliche Wandbereich des Prunksaals der Nationalbibliothek durch das Löschwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Die komplette Restaurierung des Redoutensaaltraktes dauert bis zum Jahr 1997. Während man den Kleinen Redoutensaal originalgetreu wiederherstellt, wird der Große Redoutensaal mit Ölgemälden von Josef Mikl zeitgenössisch gestaltet. Für den zerstörten Dachraum lässt man sich etwas Besonderes einfallen: hier entsteht ein modernes Pressefoyer mit fantastischem Ausblick auf die Michaelerkuppel der Wiener Hofburg.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.