Herzgruft
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Die Herzgruft

54 Herzen der Habsburger

Alles beginnt mit dem römisch-deutschen König Ferdinand IV. (1633-1654), der in seinem Testament verfügt, dass sein Herz nach seinem Tod der Gottesmutter Maria geweiht werden solle.

Als Ferdinand 1654 stirbt wird der einbalsamierte Leichnam in der Kapuzinergruft beigesetzt, sein Herz jedoch unter der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche begraben. Eine Loretokapelle ist eine Nachbildung der berühmten Basilika des italienischen Ortes Loreto und dient der Verehrung der Gottesmutter Maria.

Zunächst befindet sich die Loretokapelle der Augustinerkirche im Mittelschiff. Als jedoch Kaiser Joseph II. die Augustinerkirche 1784 regotisieren lässt, muss auch die Loretokapelle weichen. So erhält auch die Herzgruft einen neuen Standort. Der Zugang zur Loretokapelle mit der Herzgruft befindet sich seither in der Südostecke des rechten Schiffes der Augustinerkirche.

König Ferdinand IV. begründet eine Tradition, die von den Habsburgern bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fortgeführt wird. Hier ruhen insgesamt 54 Herzen, darunter jene von Erzherzog Leopold Wilhelm, Kaiser Franz I. Stephan und seiner Frau und Kaiserin Maria Theresia. Das letzte Herz, das in der Herzgruft der Augustinerkirche beigesetzt wird, ist jenes von Erzherzog Franz Karl im Jahre 1878.

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