Grabmahl
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Das Grabmahl von Erzherzogin Marie Christine

Ein Meisterwerk des Klassizismus

Betritt man vom Josefsplatz aus die Augustinerkirche, so befindet sich auf der rechten Seite das Grabdenkmal für Erzherzogin Marie Christine von Habsburg-Lothringen (1742–1798), die Gattin Alberts von Sachsen-Teschen (1738 – 1822) und eine Tochter Kaiserin Maria Theresias.

Ausführender Künstler in den Jahren 1798 bis 1805 ist der italienische Maler und Bildhauer Antonio Canova (1757–1822).

Es handelt sich um ein Kenotaph, ein Scheingrab, denn der Körper von Erzherzogin Marie Christine ist, wie jener der meisten anderen Habsburger auch, in der Kapuzinergruft bestattet. Ihr Herz ruht in der Herzgruft, die sich ebenfalls unweit des Grabdenkmals in der Augustinerkirche befindet. Gemäß der Tradition befinden sich die übrigen Eingeweide der verstorbenen Mitglieder des Hauses Habsburg im Wiener Stephansdom.

Das Denkmal ist in Form einer Wandpyramide gestaltet und trägt die Inschrift „Uxori Optimae Albertus“ (Der besten Gattin, Albert). Ein Trauerzug bewegt sich über 3 Stufen hinauf zum Tor der Pyramide, welches den Übergang ins Totenreich symbolisiert.

An der Spitze die Personifikation der Tugend, die die Urne der Verstorbenen trägt. Sie wird begleitet von 2 Mädchen mit Totenfackeln. Dahinter folgt Caritas, die Liebe, mit einem blinden Greis am Arm.

Rechts auf den Stufen befindet sich ein Genius, ein aus der römischen Mythologie stammender Schutzgeist, der auf einem Löwen kauert. Genius und Löwe symbolisieren zusammen die Trauer des Witwers Herzog Albert von Sachsen-Teschen und die Stärke der Verstorbenen Erzherzogin Marie Christine. Über dem Eingang zur Pyramide schwebt die Personifikation der Glückseligkeit mit einem Porträt der Erzherzogin.

Antonio Canova erschafft mit dem Grabmal für Erzherzogin Marie Christine von Habsburg-Lothringen, das er aus feinstem Carrara-Marmor herstellt, eines der Hauptwerke der klassizistischen Grabkunst.

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