Brunnen
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Der Albrechtsbrunnen

Wien und die Donau

Als Teile der Augustinerbastei gemeinsam mit anderen Resten der ehemaligen Wiener Stadtmauer um 1860 abgerissen werden, muss jener Teil, der das Palais Erzherzog Albrechts trägt, stehen bleiben. Daher ist es nötig für das Palais anschließend einen neuen Vorplatz zu gestalten, da der abgerissene Teil der Augustinerbastei auch die Auffahrt von der Augustinerstraße hinauf zum Palais trug.

Also baut man in den Jahren 1864 bis 1868 die Albrechtsrampe, die heute den verbliebenen Rest der Augustinerbastei samt Palais umschließt. Wo sich heute die in den 1950er Jahren errichtete Treppe von der Augustinerstraße hinauf auf die Albrechtsrampe befindet, war einst die Zufahrt.

Mit Errichtung der Albrechtsrampe entsteht auch der Albrechtsbrunnen an der Stirnseite. Die polygonale Ummantelung im Stil der Neorenaissance stammt vom österreichischen Architekt Moritz von Loehr (1810-1874), für den Brunnen samt Figuren aus weißem Carrara-Marmor zeichnet sich der österreichische Bildhauer Johann Meixner (1819-1872) verantwortlich.

Das Zentrum der Anlage bildet der Brunnen. Am Boden kauern 3 Giganten, Gestalten der griechischen Mythologie. Sie tragen auf ihren Schultern jene beiden Hauptfiguren, den römischen Flussgott Danubius und die Gestalt der Vindobona, die den Fluss Donau und die Stadt Wien repräsentieren. Daher heißt der Albrechtsbrunnen in der Wiener Bevölkerung auch „Danubiusbrunnen“.

Danubius und Vindobona zur Seite gestellt finden sich in den Wandnischen die Personifikationen der wichtigsten Nebenflüsse der Donau. Sie markieren den Herrschaftsbereich der Habsburger Ende des 19. Jahrhunderts.

Als der Albrechtsbrunnen 1869 enthüllt wird, stehen insgesamt 10 Figuren, auf jeder Seite 5, in den Wandnischen neben dem Brunnen. Beim Wiederaufbau nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs wird die Anlage deutlich verkleinert.

Erst im Zuge einer Renovierung in den 1980er Jahren bemüht man sich um eine möglichst originalgetreue Wiederherstellung. Heute befinden sich in den Wandnischen links und rechts vom Brunnen jeweils 4 Figuren. Links die Personifikationen der Flüsse Mur, Salzach, March und Save, rechts jene der Flüsse Theiss, Raab, Enns und Traun. Alle Fluss-Skulpturen tragen übrigens weibliche Züge. Mit einer Ausnahme: die Skulptur des Flusses Inn. Aber dort, wo einst die Allegorie des Inns stand, führt heute eine Rolltreppe von der Augustinerstraße hinauf auf die Albrechtsrampe. Das passende Gegenstück in Richtung der Hanuschgasse, die Skulptur des Flusses Drau, wurde ebenfalls dort nicht mehr aufgestellt. Diese beiden befinden sich im heutigen Bibliothekshof.

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